© Ruth Hartwig-Kruse

Traditionen

Für authentische Begegnungen

Gelebte Nordstrander Traditionen

Auch wenn Nordstrand seit über 100 Jahren keine Insel mehr ist, so werden die Traditionen der Uthlande bis heute beigehalten. Biikebrennen, Ringreiten und Rummelpottlaufen werden mit Hingabe und Stolz weiterbegangen. Die plattdeutsche Sprache wird aktiv gelebt und blüht auf Nordstrand weiter.

Lebendige Tradition
© Ruth Hartwig-Kruse

Ringreiten

Das Ringreiten hat an der Küste eine lange Tradition. Bereits im 14. Jahrhundert sollen sich Pferdeknechte in dieser Kunst geübt haben.

Es gilt, in vollem Galopp mit der Lanze den hängenden Ring zu „stechen“. Bei jedem nächsten Lauf werden die zu treffenden Ringe immer kleiner. Wer die meisten Ringe mit dem kleinsten Durchmesser gestochen hat, wird feierlich zur Ringkönigin oder zum Ringkönig gekürt und trägt den Titel mit Würde bis zum nächsten Jahr.

An drei Terminen für drei unterschiedliche Altersklassen kannst du auf Nordstrand dem Spektakel zusehen.

Biikebrennen vertreibt den Winter
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Biikebrennen

Das Biikefeuer, das alljährlich an der Küste immer am 21. Februar entzündet wird, hat einst den Seefahrern und Walfängern zum Abschied geleuchtet.

Heute wie einst brennt es zum Abschied des Winters und als flammendes Zeichen für Frieden, Freiheit und Zusammenhalt. Bei Glühwein und Teepunsch wärmt man sich gemeinsam am Feuer, bevor es zum anschließenden Grünkohlessen geht. Seit 2014 ist die Biike im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. mit aufgenommen.

Rummelpottlaufen

Am frühen Silvesterabend ziehen die Rummelpottläufer über  Nordstrand. Meist sind es verkleidete Kinder, die mit Neujahrswünschen und Liedern von Tür zu Tür gehen und dafür Süßigkeiten einkassieren.

Aber auch Erwachsene mit Kostümen und Masken lassen den Brauch gern weiterleben. Für sie gibt es meist einen guten Schluck oder Obst. Frisch gebackene Futjes dürfen natürlich nicht fehlen.

Noch vor wenigen Jahren wurden die Rummelpötte auf Nordstrand ganz traditionell gebaut, aus Schweinsblase, Blechdose, Schilfrohr und Tau. Das „rummelnde“ Geräusch gab dem Instrument seinen Namen.

Typisches Rummelpott-Lied:

Rummel, rummel, ruttje,
Kreg ik noch en Futje?
Kreg ik een, blev ik stohn,
Kreg ik twee, will ik gohn.
Kreg ik dree, wünsch ik Glück,
dat de Husfru mit de Futjes
ut de Schesteen flüch.
Dat ole Johr, dat nie Johr,
sind de Futjes noch nicht gor,
pros Niejohr, pros Niejohr!