• © Nordseeküste Nordfriesland e.V./ Markus Rohrbacher

    Nordstrander Vogelkoje

Für Enteckerinnen und Abenteuerer

Naturraum historische Vogelkoje

Was an Land krabbelt und brummt, erfahrt ihr in der alten Vogelkoje - sowie alles über die historische Fangweise von Enten.

itten in der weiten Landschaft Nordstrands, eingebettet zwischen grünen Deichen und flacher Marsch, ragen zwei kleine Baumgruppen in die Höhe – die historische Vogelkoje im Alten Koog. Diese besonderen Einrichtungen zum Entenfang wurden seit dem 18. Jahrhundert nach niederländischem Vorbild auf den nordfriesischen Inseln errichtet.

Am Anfang war es eine Idee aus den Niederlanden. Was heute idyllisch und friedlich klingt, hatte einst einen ganz anderen Zweck. Der Begriff „Koje“ erinnert an einen geschützten Schlafplatz auf einem Schiff – an Geborgenheit und Ruhe. Doch der Ursprung des Wortes führt in eine andere Richtung: Aus dem Niederländischen koye abgeleitet, bedeutete es ursprünglich „Käfig“. Und auch das altfriesische Wort Fögel – „Enten“ – weist auf die einstigen Bewohner und das ursprüngliche Ziel der Anlage hin: den Fang von Wildenten. 

Die Vogelkoje heute:

Heute ist die Vogelkoje ein wertvoller Naturraum mit neuen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen – und ein Erlebnisort für Naturfreunde. Von August bis Dezember jeden Jahres nutzten tausende durchziehende Wildenten die Süßwasserteiche der Vogelkojen als willkommenen Rastplatz. Die Umgebung hat sich zudem gewandelt: Eine Streuobstwiese wurde angelegt, und der kleine Wald rund um den Teich beherbergt alte Bäume, dichte Sträucher, Moose, Flechten und zarte Frühjahrsblüher. Mit etwas Glück entdeckst du hier Raben, Wacholderdrosseln – oder sogar einen Eisvogel. Der Teich, einst Teil einer Fangvorrichtung, ist heute ein geschützter Rastplatz für viele Vogelarten. Ein transparenter Schutzzaun ermöglicht es, die Tiere intensiv zu beobachten, ohne sie zu stören.

Bei spannenden Führungen kannst du die Geschichte und die ökologische Vielfalt der heutigen Vogelkoje entdecken. Viele freiwillige, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bieten dir interessante Führungen in der Vogelkoje an. In der Informationshütte werden Vögel, andere Tiere und Pflanzen im Gebiet anschaulich vorgestellt. Spielerisch kannst du die verschiedenen Arten kennen lernen. Eine Installation macht die Vogelrufe und Tierstimmen erlebbar.

Auf der Streuobstwiese finden im Sommer verschiedene Veranstaltungen, wie Konzerte und Open-Air-Kino, statt.

Zu den Führungen und anderen Events

Das Besondere an diesen Süßwasserteichen waren vier langgezogene, enger werdende Ecken (Pfeifen), die mit Netzen überspannt wurden. Am Ende der Pfeifen gab es Käfige (Reusen) mit Lockenten, die durch ihr Geschnatter die Wildenten in die Falle lockten. Die Enten wurden gefangen, größtenteils auf Föhr, zu Konserven verarbeitet und in die ganze Welt verkauft. Fünf bis sieben Pfennige je gefangener Ente wurden gezahlt, so dass von einem Jahresfang von bis zu. 2.000 Enten manch einer seinen Lebensunterhalt in früherer Zeit auf diese Weise bestreiten konnte.

Öffnungszeiten: 01. Mai bis 30. September

Führungen: jeden Mittwoch 17:00 Uhr, jeden Samstag 11:00 Uhr

Am leichtesten findest du die Koje, wenn du ins Navi 25845 Nordstrand, Hörnstraße 1 eingibst.

Während du die Hörnstraße entlang fährst, hältst du nach dem Wäldchen der Koje Ausschau.

Experte für die Koje ist Karl-Friedrich Thormählen. Bei ihm kannst du unter 04842-378 eine Führung vereinbaren.

Gemeinsam mit anderen ehrenamtlich Engagierten erklärt er die Geschichte der Koje und die Weiterentwicklung des Naturraums.

© Nordseeküste Nordfriesland e.V. / Markus Rohrbacher
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